Mit dem Bächleboot durch Freiburg im Breisgau
Lust auf einen kleinen Städtetrip? Eventuell sogar verbunden mit einem zusätzlichen Tag im Europapark in Rust? Dann empfehle ich euch die sympathische süddeutsche Stadt Freiburg im Breisgau.
Vor kurzem haben wir uns ein Familienwochenende in ebendieser Stadt gegönnt. Einfach mal weg, war unser Motto. Gemütlich durch die Altstadt schlendern, ein Eis in der Eisdiele und ein Glas Wein im Haus der badischen Weine geniessen – einfach die Zeit gemeinsam verbringen.
Freiburg im Breisgau eignet sich optimal für einen gemütlichen Familienausflug und hat überdies noch vieles mehr im Angebot.
«Cool, ihr geht auf einen Städtetrip. Was macht ihr mit dem Kleinen?» Ja, das hören wir immer mal wieder. Die Antwort ist für uns so klar, wie die Frage nicht ganz verständlich ist. «Mitnehmen, natürlich.» Es soll ja schliesslich ein richtiger Familienausflug werden. Mit allem drum und dran. Ein wahrer Genuss und viel Spass für uns alle drei. Und genau so kam es dann auch.
Packen, Fahren, Ankommen
Los gehts. Nach völlig entspanntem Packen (man glaubt es kaum) und der reibungslosen Autofahrt mit unserer Familienlimousine kommen wir auch schon bei unserem Hotel in Freiburg im Breisgau an. Dem Best Western Premier Hotel Victoria. Wow, wie das klingt. Das Hotel liegt direkt am Tor zur Altstadt. Zwischen Hauptbahnhof und Rathausplatz. Einfach perfekt. Für was solche Award-Nächte von hotels.com doch alles gut sein können.
Dank der völlig stressfreien und reibungslosen Anfahrt, sind wir relativ früh vor Ort und somit unser Zimmer noch nicht bezugsbereit. Kein Problem. Das Auto steht an seinem Platz und wir ziehen los in die Stadt. Durch die Gassen flanieren wir bei prächtigem Wetter den Kanälen entlang. Die sogenannten Freiburger Bächle erstrecken sich auf eine Gesamtlänge von über 15 Kilometern, wovon gut 6 Kilomter unterirdisch verlaufen.
Es geht nicht lange, und wir – also, meine Frau – entdecken einen Stand voller Bächleboote vom REHA-Verein Freiburg. Somit sind wir von nun an perfekt ausgerüstet, um die kleinen Bächle der Stadt zu erkunden. Ein Kind muss einfach solch ein Böötlein haben. Spass macht es im übrigen auch den grossen Kindern – den Eltern. Und einen guten Zweck erfüllt man auch noch gleich.
Spazieren, Entdecken, Geniessen
Der erste Tag ist dem gemütlichen Geniessen der Stadt gewidmet inklusive ein wenig Shopping für zwischendurch. Nicht zu kurz kommt selbstverständlich der kulinarische Genuss. Ob dies nun Maultaschen, hausgemachte Spätzle oder badische Weine sind, ist egal. Am besten, von allem etwas. Nicht zu vergessen, ein erfrischendes Eis in einer der vielen Eisdielen.
Dabei wurden wir jedoch prompt ein wenig überfordert, als wir uns ins Eiscafe Lazzarin am Rathausplatz setzten. Sage und schreibe sechs (oder sieben?, ich weiss es nicht mehr genau) verschiedene Karten mit Eis-Spezialitäten standen auf dem Tisch zur Auswahl. Jede einzelne voll mit lauter leckeren Coupes, Eisbechern, Spaghetti-Eis und was es noch alles gab. Schlicht zu viel, wenn man sich für „nur gerade ein“ Eis entscheiden muss.
Amüsanter ging es bei unserem kleinen (oder auch grossen) Apero zu und her. Dazu empfehle ich die Alte Wache – Haus der badischen Weine direkt beim Freiburger Münster. Die freien Plätze waren aufgrund des wunderschönen Sommerabends äusserst rar. Wir gehörten aber schnell zu den glücklichen, welche sich drei Stühle ergattern konnten. So stand dem Genuss des badischen Weines nichts mehr im Wege. Die erste Runde besorgte meine Frau und die Gläser kamen in einer angemessenen Grösse daher. Für die zweite Runde war ich besorgt und naja… Mein Glas war plötzlich und (fast) ohne mein Zutun doppelt so gross und der Wein meiner Frau – die Kalte Sofie – gefroren. Schön wars und äusserst gemütlich.
Müde, Schlafen, Bähnli fahren
Eher früher als später war unser Kleiner müde gespielt. Es war aber auch ein anstrengender Tag und für seine knappen drei Jahre hat er alles enorm gut mitgemacht. Aber umher rennen, Böötli ziehen und die Restaurant-Terrasse beim Nachtessen unsicher machen – all das braucht Energie. So schlief er abends schnell und gut ein in unserem Hotelzimmer und wir beiden Grossen konnten noch einen Drink auf dem Balkon geniessen.
Sonntags ging es ebenso gemütlich weiter. Nach dem Morgenessen im Hotel spazierten wir gemeinsam mit unserem Bächleboot quer durch die Stadt zum Stadtgarten. Von dort fuhren wir mit der Schlossbergbahn hoch und liefen knapp zehn Minuten hinüber zum Kanonenplatz. Dort bietet sich ein schöner Ausblick über Freiburg. Von diesem Aussichtspunkt geht es in 10 bis 20 Minuten ganz gemütlich wieder zu Fuss in die Altstadt runter.
Lage, Geschichte, Sehenswürdigkeiten
Freiburg im Breisgau liegt im Südwesten Deutschlands im Bundesland Baden-Württemberg sowie im wohlbekannten und beliebten Schwarzwald. Es ist die südlichste Grossstadt Deutschlands und zählt dank der 1457 gegründeten Albert-Ludwigs-Universität zu den klassischen Universitätsstädten des Landes. Freiburg ist nur gerade eine Autostunde von Basel entfernt und entsprechend eine weitere Stunde von Zürich. Zum etwas nördlich gelegenen Europapark in Rust fährt man nochmals rund 30 Minuten.
Die ersten Siedlungen im Raum des heutigen Freiburg finden erstmals in einem Dokument aus dem Jahre 1008 Erwähnung. Um 1091 baute der Herzog Bertold II. auf dem Schlossberg das Castrum de Friburch und im Jahre 1120 verleiht sein Sohn Konrad der Siedlung der Dienstleute und Handwerker am Fusse des Berges das Markt- und Stadtrecht. Um 1200 veranlasst Bertold V. den Bau des heutigen Münsters, die römisch-katholische Stadtpfarrkirche.
Formell ist die Kirche eine Kathedrale, da Freiburg seit 1827 Bischofssitz ist, man nennt sie jedoch traditionell nach wie vor Münster. Obwohl auch Freiburg im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurde, blieb das Münster weitgehend unversehrt. Lediglich das Kirchenschiff wurde durch die starken Detonationswellen abgedeckt. Dank neuen Ziegeln, welche aus Basel gespendet wurden, konnte das Münster bis im Januar 1946 wieder fast vollständig gedeckt werden.
Wegen häufigen Streitereien mit den aktuellen Herrschern unterstellten sich die Freiburger 1368 dem Schutz des Hauses Habsburg. Dafür mussten sie diesen unter anderem Kriegsleute stellen. In der Schlacht bei Sempach im Jahre 1386, in welcher die Schweizer Eidgenossen gegen den österreichischen Herzog Leopold III. siegten, wurde ein Grossteil des Freiburger Adels ausgelöscht. Danach beherrschten die Zünfte den Stadtrat. Heute zählt die Stadt rund 230’000 Einwohner, wovon rund 30’000 an der Universität oder einer der vier weiteren Hochschulen als Studenten eingetragen sind.
Freiburg im Breisgau hat viel zu bieten und ist trotzdem sehr übersichtlich. Eine Grossstadt, welche den ländlichen Charme behalten konnte. So zumindest habe ich mich gefühlt. Höhepunkt ist sicher die Altstadt mit den Bächle, den netten Eiscafes und Gasthäusern sowie dem Münster mit dem Münsterplatz, wo Montag bis Samstag der Münstermarkt zum Besuchen und Einkaufen lädt. Einen Ausflug Wert ist der Schlossberg mit der gleichnamigen Bahn und dem Kanonenplatz. Ganz oben befindet sich zusätzlich noch der Schlossbergturm, dieser war jedoch bei unserem Besuch gerade gesperrt. Ob und wann dieser wieder zugänglich wird, ist mir leider nicht bekannt.
Bilder, Eindrücke, Impressionen
Was soll ich hier noch lange schreiben, wenn es Fotos anzuschauen gibt? In meinem Fotoalbum findet ihr die Bilder unseres Städtetrips nach Freiburg im Breisgau. Nun gibt es nur noch eine Steigerung – selbst hinfahren. Gute Reise und viel Spass!
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Freiburg muss wunderschön sein. Eure Bilder verraten so einiges über die Stadt. Den Knaller finde ich aber das Bächleboot. Eine super Idee und ich glaube, ich hätte auch eins gekauft! (Auch ohne kleines Kind 🙂 )
LG Susanne
Hoi Susanne,
Ja, die Bächleböötle sind wirklich einen super tolle Sache. Wir sind per Zufall darauf gestossen und die Freude danach war riesig 🙂
Lg Stefan