Auf zur Reposition des luxierten zweiten Strahles
Anstatt ins Pistennahe Tiroler Erlebnishotel reise ich nun in die nahe gelegene Klinik zur Reposition des luxierten zweiten Strahles. Lisfrancteilarthrodese. Das macht man halt mal. Lieber das als Corona oder sonst was schlimmes. Ihr versteht, was ich meine? Ich auch nicht. Oder schon, weil mir hat es der Arzt ja erklärt. Für uns normal sterbliche ausgedrückt, werde ich simpel und einfach am Fuss operiert. Damit ich den Frühling möglichst wieder laufend geniessen kann.
Mein Fuss leistete mir stets gute Dienste und lief mit mir so manchen Kilometer. Spazierend, wandernd, joggend, sprintend. Bis ich mit exakt 40 Jahren und 5 Monaten über eine schöne rote Zeltschnur stolperte und mir den Mittelfussknochen 2 am linken Fuss brach. Doch nach nur rund zwei Monaten konnte ich schon wieder voll belasten und startete zu meinem ersten Lauf. Der Bruch war vermeintlich sehr gut verheilt, ich hatte keinerlei Beschwerden mehr.
Alles gut, dachte. Bis zum Neujahrstag dieses Jahres. Der Fuss ist erneut verletzt und nun suche ich einen Spezialisten auf. Und siehe da, dieser vermutet auf den ersten Röntgenbildern vom Oktober 2019 aus Italien bereits, was wenig später nach MRI und CT Gewissheit wird. Der Bruch ist nie richtig verheilt, der Mittelfussknochen hat eine Fehlstellung, die Gelenke sind abgenutzt und so leide ich nun an einer Arthrose, könnte man sagen. Lisfrancteilarthrodese.
Deshalb wird nun diese Reposition des luxierten zweiten Strahles notwendig. Verständlich ausgedrückt, der Mittelfussknochen 2 muss versteift werden. Das schöne an all diesem medizinischen Fachdeutsch ist ja, dass meine Schweizer Ärzte den italienischen Bericht irgendwie verstanden, auch wenn sie der italienischen Sprache nicht mächtig waren. Dafür verstehe ich in den Arztberichten meist kaum ein Wort, selbst wenn dieser grundsätzlich in Deutsch verfasst wurde.
Egal, das sind wir uns ja gewohnt. Ich finde es einfach immer wieder amüsant, wie gewisse einfach auszudrückende Dinge so genannt werden im Fachjargon der Ärzte. Nun reise ich also für ein paar Tage ins Spital, werde am Fuss operiert und darf diesen dann die kommenden Wochen schön hoch lagern. Langweilig werde es für mich dann, sagte mir mein Arzt in bestens verständlichen Schweizerdeutsch. Diese Langeweile werde ich gerne auf mich nehmen, wenn ich danach wieder schmerzfrei laufen kann.
Was freue ich mich, wenn ich mich im Frühling wieder so richtig wohltuend draussen bewegen kann. Der Zeitpunkt könnte jedenfalls kaum besser sein. Klar, in den letzten Wochen war es mühsam, da ich wegen Corona so oder so nur daheim war und nun nicht mal mehr zum Einkaufen oder Laufen raus konnte. Aber ansonsten passt es perfekt. Die ursprünglich für nächste Woche geplanten Skiferien wurden bereits von unserem Hotel abgesagt, da sie coronabedingt noch geschlossen haben. Und was man aktuell so aus dem Tirol vernimmt, sind wir direkt froh, nicht dorthin fahren zu dürfen.
Also. Alles kommt gut und schon bald noch viel besser. Spätestens, wenn mein Fuss wieder fit und wir alle Corona auf irgendeine Weise in die Schranken gewiesen haben und wieder normal leben und arbeiten können. Bis dahin, bleibt gesund, fröhlich und zuversichtlich.
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