Einfach aber fein – Älplermagronen über dem Feuer zubereitet
Es braucht nicht viel für einen schönen Herbstabend mit einem feinen Nachtessen. Ein stimmungsvoller Sonnenuntergang. Den Apero im Garten. Daneben flackern die Flammen des Feuers. Gemeinsame Zubereitung des Dinners über dem Feuer und den Genuss von ebendiesem im angrenzenden Wintergarten. Herrlichste Älplermagronen.
Klingt paradiesiesch? Ja, aber war so und noch viel besser vor kurzem die traumhafte Realität. Überzeugt euch selbst und lest weiter.
Man kann nicht alles planen, aber so einiges. Für den Rest sorgt das nötige Quäntchen Glück. Gut, die vergangenen Monate sind ja nicht bekannt für strömenden Dauerregen und so war es nicht verwunderlich, dass es an besagtem Abend einmal mehr eine wunderschöne Abendstimmung gab über Pfaffhausen und unserem kleinen Garten. So lässt sich nämlich folgendes noch viel besser geniessen.
Heimischer Genuss
Wir starten mit einem gemütlichen Apero bei uns im Garten. Einfach, aber fein, so das Motto. Oliven, getrocknete Tomaten, Pepperballs und dazu Crissini. Selbstverständlich mit einem Glas Wein für uns Eltern sowie Sirup für den Kleinen. Passt einfach wunderbar. Zur gleichen Zeit lodert in unserer Feuerschale nebenan bereits das Feuer, welches heute nicht nur zur Deko brennt. Der Galgen und die Pfanne stehen bereits bereit, aber noch geniessen wir die Zeit mal einfach so.
Kulinarischer Genuss
So gemütlich es auch gerade mal ist, so gibt es an diesem Abend nichts zu essen, ohne ein wenig Arbeit. Wir bereiten nun gemeinsam die Älplermagronen direkt über dem Feuer zu. Ein einfaches, aber super feines Schweizer Sennengericht bestehend aus Teigwaren, Kartoffeln, Rahm, Käse und wahlweise Zwiebeln. So setzt sich der Name zusammen aus „Älpler“ (für Sennen) und Magronen, der Bezeichnung für die Macceroni-Teigwaren.
Die Älplermagronen entstanden in der Bauzeit des Gotthard-Eisenbahntunnels Ende des 19. Jahrhunderts. Die vielen italienischen Bauarbeiter brachten ihre gewohnte Pasta in die Schweiz mit, welches sich schnell bei den Schweizer Sennen beliebt machte. Es war nahrhaft und leicht, was ein grosser Vorteil war, mussten die Nahrungsmittel doch noch mit Muskelkraft auf die Alp befördert werden. Die Magronen wurden mit billigen, einheimischen Kartoffeln gestreckt und mit Zwiebeln gewürzt. Zusammen mit Rahm und Käse, was ebenfalls vorhanden war, ergab sich ein deftiges und schmackhaftes Gericht. Zudem war und ist dies alles sehr einfach in einem Kessel über dem Feuer kochbar.
Kochender Genuss
Aber nun zurück zu unserer heimischen Feuerstelle. Es ist bereits alles vorbereitet und wir müssen die Zutaten nur noch in der richtigen Reihenfolge in die Pfanne werfen, ein wenig auf die Temperatur achten und immer mal wieder umrühren. Das Rezept gibt es im übrigen hier als PDF zum herunterladen und ausdrucken. Ihr benötigt dafür auch nicht zwingend eine Feuerschale, es ist fast so lecker aus der Küche.
Wir starten mit der Flüssigkeit und geben dazu 5 dl Gemüsebouillon und 2 dl Halbrahm in die Pfanne und kochen dies über dem Feuer auf. Sowieso und überhaupt bleibt die Pfanne jetzt über dem Feuer hängen. Mit der Höhe oder alternativ mit seitlichem Verschieben regulieren wir die Hitze, da man bei der Feuerschale schlecht zwischen den Stufen eins und neun per Knopfdruck umstellen kann. Die Mengenangaben beziehen sich im übrigen auf vier Personen, zumindest sagt dies mein Quellrezept von Betty Bossi, welches jedoch nicht mehr zu hundert Prozent mit meinen Angaben übereinstimmt.
Kocht die Flüssigkeit, geben wir die Kartoffeln dazu und kochen diese gut zehn Minuten. Die 400 g fest kochenden Kartoffeln wurden zuvor bereits geschält und in kleine Würfel geschnitten. Noch vor dem Apero notabene, wir wollen ja beim genussreichen Teil des Abends keine Zeit mehr mit Schnipseln vergeuden. Anschliessend kommen die Pasta dazu, sprich 250 g Magronen oder Penne. Nun kochen wir das ganze, bis die Teigwaren so sind, wie wir sie mögen und die Flüssigkeit aufgesogen ist. Optimalerweise treffen sich diese zwei Punkte perfekt. Nun mischen wir noch 60 g geriebenen Gruyère darunter, was den Älplermagronen noch eine wunderbar sämige Note gibt. Würzen tun wir wie üblich nach Lust, Laune und vor allem Geschmack.
Die Zwiebeln empfehle ich obenauf zu geben, als sogenannte Zwiebelschweitze. Zwiebeln sind jedoch nicht jedermanns Sache und so kann man sie auch getrost weglassen. Wenn mans mag, so wirft man die Zwiebelringe in eine Bratpfanne und lässt sie schön goldbraun anbraten. Das ganze kommt auf dem angerichteten Teller obendrüber und gibt den Älplermagronen noch ein gewisses Extra obendrauf. Als empfehlenswertes Extra daneben bietet sich Apfelmus an. Am besten selbstverständlich selbst gemachtes.
Wer jetzt keinen Hunger hat, ist wahrlich selber schuld – oder halt einfach bereits voll gegessen. So oder so wünsche ich euch beim Nachmachen viel Vergnügen und beim anschliessenden Geniessen En Guete.
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Coole Idee. Was für einen Topf hast Du für das Essen benützt?
Hallo Pia,
ja, ist eine tolle Sache. Jetzt in der kälteren Zeit vor Weihnachten auch super geeignet, um am Feuer Glühwein direkt vom und am Feuer zu geniessen 🙂
Wir haben unseren Kessel mit der Feuerschale zusammen gekauft. Es ist ein Landmann Eintopfkessel inklusive Schöpfkelle. Ist absolut perfekt und qualitativ sehr gut. Am besten einfach mal googeln.
Beste Grüsse, Stefan