ächt jetzt? – na klar! A-Live im Stadtkeller Luzern
Einen Monat ist es schon wieder her, als meine Frau und ich einen schönen Tag in Luzern verbrachten. Meiner geliebten Heimatstadt. Der Tag war schön, der Abend jedoch noch viel besser. Zuerst was feines essen. Und danach? Oh ja, dann folgten A-Live! Der Acappella Showact mit gutem Sound und witziger Unterhaltung.
Wer gerne Musik hört, es liebt, zu lachen oder einfach mal wieder einen unvergesslichen Abend erleben möchte, der sollte jetzt mal weiterlesen. Und danach die Tourdaten von A-Live durchsehen und Tickets buchen. Aber eben, erst Lesen – dann folgen die nächsten Tourdaten von alleine.
Es war an einem schönen Tag anfang Dezember des letzten Jahres. Die Sonne scheint und wir freuen uns auf einen gemütlichen Städtebummel durch die Leuchtenstadt am Vierwaldstättersee. Wie so oft kommt es ein wenig anders, als gedacht. Mit satten – und dank Tempomat sehr konstanten – 100 km/h fahre ich in eine Wand. Ohne zu bremsen. Im Gegenteil. Ich gebe sogar noch Gas und beschleunige auf 120. Schliesslich sagt mir das Schild, ich darf das jetzt. Da ist mir diese Wand sowas von egal.
Die Freude wird aber trotzdem ein wenig getrübt. Ist ja auch verständlich, wenn man mit Vollgas in die Wand beschleunigt. Da schien doch heute mal noch die Sonne? Und jetzt? Kaum aus dem Tunnel, fahren wir in diese dichte Nebelwand rein und kommen den ganzen Tag nicht mehr raus. Aber wisst ihr was? Das trübte unsere Freude über unseren freien Tag in keinster Weise. Und die Vorfreude auf die Show am Abend noch viel weniger.
Stadtkeller – das Musik-Restaurant in der Luzerner Altstadt
Kurz nach sechs Uhr abends betrete ich mit meiner Frau endlich mal wieder den Stadtkeller in Luzern. Mal abgesehen von der Fasnachtssaison. Lange – zu lange – ist es her, seit meinem letzten Konzertbesuch. Seit ich meine Frau kenne – auch lange, aber nicht zu lange – schwärme ich ihr von diesem leicht anderen Konzerthaus vor. Und jetzt ist es endlich soweit.
Der Stadtkeller zieht je nach Jahreszeit ein ganz unterschiedliches Publikum an. Von April bis Oktober steht das Restaurant im Zeichen der Schweizer Folklore. Alphörner, Kuhglocken, Trachten, Fahnenschwingen und Jodeln zielen zu dieser Zeit in erster Linie auf die zahlreichen Touristen aus allen Ländern der Welt ab. Ganz in den Händen der Einheimischen steht der Stadtkeller während der Fasnacht. Ob an einem der Anlässe im Restaurant oder einfach zu Besuch in der übervollen Bar. Ach, wie waren das schöne Stunden bei Vreny in der Stadtkellerbar.
Ja, und da wäre noch die Konzertsaison von November bis März. Bands aus allen geografischen und musikalischen Richtungen begeistern das Publikum. Sie tun dies im Stadtkeller auch von der Bühne aus in (fast) alle Richtungen. Bei vollem Haus ist nicht nur das Restaurant besetzt, auf welches die Bühne grundsätzlich gerichtet ist. Seitlich der Bühne ist da noch der Saal, welcher einen etwas anderen Blick auf die Künstler bietet.
Die laufende Saison wurde am 1. November 2016 eröffnet im ausverkauften Haus durch Dada ante Portas. Es folgten Bands wie The Stouts, Jael, Eliane Müller und Blues in the Shoes. Bis Ende März kommt auch noch Marla Glenn, Big Daddy Wilson, Ivo, Spinning Wheel und zum Abschluss Ende März Crazy Diamond. Das vollständige Programm sowie weitere Informationen findet ihr auf der Homepage vom Stadtkeller Luzern.
Acappella Comedy mit A-Live
Da war also jener Dienstagabend anfang Dezember. Jener Tag, den wir trotz Sonne zu Hause im vernebelten Luzern verbrachten. Wir betreten also frühzeitig das Restaurant des Stadtkellers, was ich allen Besuchern wärmstens empfehle. Im Stadtkeller herrscht nämlich freie Platzwahl ohne Reservationsmöglichkeit. Wer zuerst kommt, hat die besten Plätze. Und zu alledem noch etwas mehr vom Abend.
So geniessen wir vor dem Konzert ein feines Nachtessen. Die Karte bietet in erster Linie traditionelle Schweizer Küche und zur Erfrischung das eigene Stadtkeller-Bier. Gebraut wird das Bier in der Rathaus Brauerei an der Reuss, von wo es durch die unterirdischen Leitungen in die Gär- und Lagertanks des Stadtkellers fliesst – und dort in die durstigen Kehlen der Besucher. Noch einen kräftigen Schluck und dann geht sie los, die Show.
Coach Freddie und seine Therapiegruppe
Coach Freddie betritt die Bühne. Er klärt uns auf über die Therapie. Es sei nicht einfach. Er braucht unsere Unterstützung, welche ihm gewiss ist. Ja, und da betreten sie auch schon die Bühne – Rob, Patrick, Kevin, Rocco und der unverwechselbare Billy Rock. Yeah!
Die Lachmuskeln werden ein erstes Mal strapaziert. Nun ja, es bessert im Grunde erst nach der allerletzten Zugabe zwei Stunden später. Wer jetzt aber denkt, die sechs Protagonisten blödeln auf der Bühne nur rum, der hat sich getäuscht. Ihre Show ist ein perfekter Mix aus Comedy und wahrer Gesangskunst. Es ist mein allererstes Acappella-Konzert und ich wusste nicht, was mich erwartet. Was die sechs Sänger an diesem Abend bieten, kann man sich aber auch gar nicht vorstellen. Mann muss es gehört haben. Man muss SIE gehört haben. A-Live.
Ein bunter Nationenmix für die perfekte Musik
A-Live besteht aus sechs Sängern, welche Acappella in ihren Shows zu einem echten Erlebnis machen. Es ist nicht nur die gesungene Musik, es ist das Gesamtpaket, welches ein Abend mit ihnen unvergesslich macht. Die Band wurde 1999 in der Schweiz gegründet, ist jedoch ein multinationales Sextett. Aktuell sind nebst zwei Schweizern je einmal die USA, Irland, Deutschland und Österreich vertreten.
Durch die Präsentation von Songs aus verschiedenen Musikrichtungen in Kombination mit einer energiegeladenen Show wird der Abend erfüllt durch feine Musik und Gelächter.
Allen voran steht das Urgestein der Gruppe, Jon Colbath aus Maine (USA). Er ist seit der Gründung 1999 mit dabei und hat heute die musikalische Leitung inne. Kein Wunder steht er im neusten Programm „ächt jetzt“ als Coach Freddie auf der Bühne. Ebenfalls fast von anfang an mit dabei ist Christian Ertl aus Bad Homburg (D). Der Rocker der Truppe ist seit dem Jahr 2000 ein Teil von A-Live und rockt auch im aktuellen Programm voll ab. Yeah! Und bringt die Therapiegruppe das eine oder andere Mal ein wenig aus dem Tritt. Yeah! Go, Billy Rock.
Der gebürtige Irlander Shane Brady aus Dublin lügt neben der Bühne bestimmt um einiges weniger als auf der Bühne. Aber bei Patricks (Lügen-)Geschichten war ich durchaus froh um meine Rückenlehne, sonst hätte es mich prompt noch vom Stuhl gehauen. Was wäre eine wahre Boygroup ohne Frauenschwarm? Ja, weil die Frauen dermassen schwärmen klingelt auch immer wieder das Telefon von Rocco alias Michael Heiniger. Wer ist wohl dran? Schatzimüseli natürlich. Einfach jedes mal ein anderes. So wird dann auch gleich an diesem Abend eine Angetraute aus dem Publikum geheiratet.
Pizzakäse – Crashkurs im Beatboxen
Die verbleibenden zwei Herren haben etwas weniger Text in ihrem Programm. Ist einfach so, macht die ganze Sache aber umso spannender. Der tiefe Bass der Band kommt aus Österreich, ist gelernter Schauspieler und heisst Stephan Schaberl. Im neuen Programm hat seine Figur Robin ganz gerne mal lange Finger und so findet sich auch das Schatzimüseli-Handy von Rocco urplötzlich in seinem Jacket wieder.
Zu guter Letzt das Schlagzeug, welches den Rhytmus der ganzen Gruppe bestimmt. Dafür besorgt ist der Beatboxer Claudio Rudin aus Basel. Was dieser leistet, verstehe ich so gar nicht. Mehrmals habe ich mich gefragt, ob da nicht doch irgendwo irgendwas ab Band läuft. Aber nein. Spätestens beim obligaten Percussion-Solo war auch dies geklärt. Echt, einfach nur krass! Im Beatboxer-Crashkurs schafften wir es dann immerhin bis zu Pizzakäse – einfach richtig aussprechen und schon habt ihr euren ersten coolen Beat. Pizzakäse. Auf der Bühne symbolisiert er den coolen Youngster Kevin, in Realität liest sich die Liste seiner Beschäftigung etwas anders. Er ist studierter Jurist, leitet einen Clubbetrieb, zwei Cocktailbars sowie die Trommelschule des weltbekannten Top Secret Drum Corps. Ich durfte letzten Sommer selbst Zeuge werden dieser Formation mit ihrem Jubiläumsauftritt (25 Jahre) am Basel Tattoo.
Noch ein Abschnitt bis zum eigenen Konzert
Ich muss wohl nicht noch extra erwähnen, dass ich euch ein Konzert von A-Live empfehlen kann, oder? Wir hatten riesigen Spass und wurden mit toller Musik und genialen Stimmen unterhalten. A-Live gibt noch viele weitere Konzerte. Eine stets aktuelle Liste der Tourdaten findet ihr auf ihrer Webseite a-live.ch. Die demnächst Folgenden Daten habe ich für euch zusammengestellt.
Wenn ihr schon am Planen seid, dann schaut auch mal auf stadtkeller.ch vorbei. Ich bin sicher, das Programm des Stadtkellers bietet auch für euch was passendes. Kombiniert euren Besuch im Stadtkeller unbedingt mit einem Nachtessen. Ihr werdet es nicht bereuen.
Tourdaten A-Live mit ihrer Show „ächt jetzt“
Ohne Garantie auf Vollständigkeit. Weitere Infos findet ihr auf a-live.ch.
- 21. Januar 2017 – Wutöschingen (D)
- 17. Februar 2017 – Seon (AG)
- 3. März 2017 – Eschenbach (SG)
- 25. März 2017 – Domat-Ems (GR)
- 9. September 2017 – Berneck (SG)
Als kleines Nach-Weihnachts-Schmankerl habe ich auf YouTube Santa Claus is Coming to Town gefunden – gesungen von A-Live und veröffentlicht im Dezember 2013.